Zeit zu (be)handeln! MIH geht auch minimal-invasiv

Auf einen Blick:

  • Moderne Therapiewende: Neben präventiven und invasiven Verfahren existieren minimal-invasive Therapiekonzepte mittels Infiltration.

  • Infiltrationsprinzip: Icon Vestibular dringt mit einem niedrigviskosen Harz in die poröse Struktur ein, stabilisiert diese und gleicht optische Unterschiede im Schmelz aus.

  • Vorteile des MIH-Behandlungs-Konzepts: Die ganzheitliche Kombination aus DentaMile Bleaching-Schiene, Flairesse Bleaching Gel

Patienten, meistens Kinder, kommen mit sensiblen, weiß-gelblich oder braun befleckten Zähnen zu Ihnen in die Praxis, und das trotz gesunder Ernährung und guter Mundhygiene. Zu erkennen sind klar abgrenzbare, entwicklungsbedingte Schmelzopazitäten an mindestens einem ersten permanenten Molar, häufig begleitet von ähnlichen Veränderungen an den Schneidezähnen.1

Ihre Diagnose? Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH und umgangssprachlich häufig als „Kreidezähne” bezeichnet. 

Für Sie bedeutete MIH lange Zeit eine Herausforderung: Diagnostizieren, Eltern aufklären und dann?

Die gute Nachricht: Es gibt minimal-invasive Therapien, die MIH substanzschonend und evidenzbasiert behandeln (z.B. mit Icon Vestibular und dem MIH-Behandlungs-Konzept).

MIH behandeln: Die Grenzen präventiver und invasiver Behand-lungsmethoden

Bislang waren die Möglichkeiten für MIH begrenzt. Neben „Abwarten und Beobachten” oder invasiven Methoden bei schwereren Schäden, zielen präventive Maßnahmen darauf ab, die Zahnsubstanz weitestgehend zu erhalten.1 Jedoch verändert sich die Therapielandschaft. Neben den invasiven und präventiven Methoden gibt es nun auch eine minimal-invasive Behandlungsstrategie.2

Behandeln Sie MIH minimal-invasiv

Ein moderner, einzigartiger Ansatz, der MIH-Behandlung innovativ erweitert, ist die Transilluminations-gestützte Infiltrations-Therapie. Sie stabilisiert den Zahn stärker als präventive Verfahren, verbessert gleichzeitig die Ästhetik wie eine Restauration und schont dabei die Zahnsubstanz. Mit einem niedrigviskosen Harz können Sie gezielt in den hypomineralisierten Zahnschmelz eindringen und die poröse Struktur von innen heraus stabilisieren.

Diese Vorteile werden bei der Infiltrations-Behandlung mit Icon Vestibular vereint. In einem ganzheitlichen MIH-Behandlungs-Konzept wird die Lücke zwischen „zu konservativ" und „zu invasiv" geschlossen. Die Transillumination dient dabei als unterstützende Methode, um Ihre Behandlungsplanung zu vereinfachen und die Vorhersagbarkeit des Ergebnisses zu erhöhen.3

Bestehend aus drei Komponenten wird durch Icon Vestibular jeder Schritt der Infiltrationstherapie auf die Substanzerhaltung des Zahnes ausgelegt: Icon Etch entfernt die pseudointakte Oberflächenschicht des Zahns und ermöglicht so den Zugang zu der hypomineralisierten Läsion. Icon Prime, bestehend aus Ethanol und Methacryloyloxydecyl Dihydrogen Phosphate, dient der Trocknung und Vorbereitung der Oberfläche und sorgt für eine verstärkte chemische Adhäsion des Infiltranten an die Läsionsoberfläche. Dadurch kann die dritte Komponente, Icon Infiltrant, optimal in die Läsion eindringen, die poröse Struktur stabilisieren und langfristig versiegeln. Im letzten Schritt wird mit einer praxisüblichen UV-Lampe ausgehärtet.

Das Ergebnis: Eine minimal-invasive Therapie, die sowohl ästhetisch überzeugt als auch den Zahn langfristig stabilisiert, ohne stark-invasive Präparation. Sie verbindet präventive Substanzschonung mit restaurativer Ästhetik. 

Mehr als Infiltration: Das minimal-invasive MIH-Behandlungs-Konzept

Ziel des MIH-Behandlungs-Konzepts von DMG ist es, funktionelle, prophylaktische und ästhetische Behandlungsansätze synergetisch zu vereinen, sodass Sie in der Praxis nachhaltige, ganzheitliche Ergebnisse erzielen.

Um die Läsionen für die Infiltration vorzubereiten, erweitert DMG das MIH-Behandlungsprotokoll von Icon Vestibular: Vor der eigentlichen Infiltration wird eine Bleaching-Behandlung vorgeschaltet: Durch die individuell an jeden Patienten angepasste DentaMile Bleaching-Schiene wird eine besonders präzise Gel-Applikation ermöglicht und das Flairesse Bleaching Gel mit 5 % oder 10 % Carbamidperoxid (CP) erfüllt sogar eine doppelte Funktion: Die Proteinstrukturen werden aus der Läsionsoberfläche entfernt und diese dadurch optimal auf die anschließende Infiltration vorbereitet. So kann das Flairesse Bleaching Gel zusätzlich zu der ästhetischen Angleichung beitragen. Ein entscheidender Schritt für den Behandlungserfolg, der für sichtbar verbesserte Ergebnisse sorgt.4 Die niedrigen Konzentrationen ermöglichen eine kontrollierte und sanfte Farbanpassung der Zähne, die weniger Sensitivitäten hervorruft. 5–7 Durch den niedrigen Wirkstoffgehalt von 5 % bzw. 10 % CP ist das Flairesse Bleaching Gel als Teil der MIH-Behandlung für Kinder in Deutschland zugelassen.

Nachdem die Läsion so vorbereitet wurde, startet die Infiltrations-Behandlung mit Icon Vestibular.

Sie möchten wissen, ob das MIH-Behandlungs-Konzept auch etwas für Ihre Praxis ist? Lesen Sie hier weiter.

Minimal-invasiv behandeln, auch bei Ihnen in der Praxis?

Stellen Sie sich Ihre Praxis in sechs Monaten vor: MIH ist kein „schwieriger Fall" mehr, sondern eine Behandlung, die Ihr Team routiniert durchführt. Kinder sind nicht mehr gezeichnet von Kreidezähnen, Eltern empfehlen Sie weiter, weil Sie aktiv helfen können. Auch Ihr Prophylaxe-Recall hat eine neue Dimension: Sie stabilisieren Schmelz, bevor Probleme entstehen.

Quellen

1. Lygidakis NA et al. European Archives of Paediatric Dentistry. 2021; 23: 3–21.
2. Bandeira Lopes L et al. Vol. 79, Acta Odontologica Scandinavica. Taylor and Francis Ltd.; 2021. p. 359–69. 
3. Effenberger S et al. 2024 Sep. 
4. Schoppmeier CM et al. J Dent. 2018; 79: 77–84. 
5. Basting R et al. Oper Dent. 2012; 37: 464–73. 
6. Auschill TM et al. Oper Dent. 2005; 30: 156–63. 
7. Zhong B j et al. Oper Dent. 2023; 48: E71–80.